MTU Aero Engines – Weiterer Kursrückgang möglich
Das Corona-Virus hat die Welt mittlerweile fest im Griff. Das haben nicht zuletzt auch die Anleger konstatieren müssen. Überall sind sämtliche Indizes abgerutscht, und ein Ende dieser Talfahrt ist momentan noch nicht in Sicht. Vielmehr sieht es so aus, als stände man am Anfang eines größeren Börsenkrachs.
Nun stellt sich natürlich zunächst einmal die Frage, ob all diese Sorgen und inzwischen sogar Ängste wirklich gerechtfertigt sind. Vielleicht sind all die gegenwärtig zu beobachtenden Ausverkäufe nur das Produkt von Panikmache. Erst die Zeit wird uns lehren, welches Verhalten wohl das Beste gewesen wäre. Bis dahin muss man eben seine eigenen Erfahrungen sammeln.
- Eine Aktie, die auch ganz unabhängig dieser Virus-Epidemie in den letzten Monaten kräftig Federn lassen musste, ist unweigerlich die der MTU Aero Engines. Hatte der Anteilsschein des Münchner Herstellers von Triebwerken vor etwa einem halben Jahr noch einen Wert von ungefähr 250€ das Stück, sackte der Kurs insbesondere seit Januar 2020 kräftig ab.
- Mit ziemlich genau 286€ pro Aktie hatte MTU Ende Januar 2020 einen Rekordwert erreicht, der sich nun allerdings nicht lange zu halten scheint. Inzwischen rutschte der Kurs binnen einiger Wochen um ganze 50€ ab, was einen prozentualen Verlust von fast 20% ausmacht.
Wer den richtigen Ausstiegszeitpunkt erwischt hatte, darf sich definitiv glücklich schätzen. Allen anderen stellt sich jetzt natürlich die Frage, wohin die Reise geht.
Weiterer Rückgang oder doch Aufstieg?
Welche Richtung der Aktienkurs des Unternehmens nehmen wird, ist fraglich. Prognosen an der Börse sollten nicht umsonst eher kritisch beäugt werden. Man kann allerdings, mit Hilfe der verfügbaren Kennzahlen, abschätzen, ob dieser Abwärtstrend gerechtfertigt ist oder nur aus unüberlegten Verkäufen resultiert.
Ein Blick in die Gewinn- und Verlustrechnung offenbart eigentlich solide Zahlen, die durchaus das Potenzial eines weiteren Aufstiegs hätten. Erträge und vor allem die Nettoerträge sind seit Jahren auf einem guten Niveau, teils sogar mit ordentlichen Zuwächsen versehen. So konnte zum Beispiel der Unternehmensgewinn seit 2014 kontinuierlich gesteigert werden, was sich auch an der damaligen Entwicklung der Aktie widerspiegeln lies.
Auch die für viele Anteilseigner unerlässlichen Dividenden wurden ohne Unterbrechung ausgeschüttet, und erreichten dabei ein diesjähriges Rekordhoch von stolzen 3,40€.
Wirft man abschließend noch einen Blick auf die oft unterschätzten Cashflows, wird deutlich, dass selbst diesbezügliche Sorgen völlig umsonst sind oder waren. Wie der Nettogewinn konnten nämlich auch diese gesteigert werden.
Alles in allem ergibt sich also ein recht dichtes und eindeutiges Bild. Zahlenmäßig sind jegliche Bedenken hinsichtlich von MTU Aero Engines überzogen. Der kurzfristige Trend der Einbußen dürfte wahrscheinlich eher aus Sorgen um das Corona-Virus rühren, nicht aber in Bezug auf das Unternehmen selbst.
Alle, die also eher langfristig orientiert sind, sei gesagt, dass eine momentan ruhige Hand die wohl beste Strategie ist. Die Börsen können eben doch ziemlich irrational agieren.