So funktionieren Forex Markt und Forex Handel

Der Devisen- bzw. Forexmarkt – sozusagen ein Netzwerk, das aus Käufern wie Verkäufern besteht, die zu einem vereinbarten Preis Währungen untereinander transferieren.

Dabei handelt es sich um ein Verfahren, mit dem eine Einzelperson, ein Unternehmen oder auch die Zentralbank einen Währungstausch vollziehen kann. Wer heute in ein Land reist, in dem der Euro nicht als Zahlungsmittel akzeptiert wird, wird selbst zu einem Devisenhändler.

In diesem Fall geht es um die Verfolgung des praktischen wie notwendigen Zwecks, in einem fremden Land mit der jeweiligen Landeswährung Einkäufe bezahlen zu können. Jedoch sind die am Forexmarkt agierenden Devisenhändler daran interessiert, mit dem Devisentausch so viel Gewinn wie nur möglich zu lukrieren.

Forex & Crpyto Währungen bieten Chancen, aber auch Risiken
JERUSALEM, ISRAEL / 19 DEC 2019: A calculator helps traders to assess the volatility of digital and foreign currencies and the risks of investing in them.

Denn der Betrag, der hier getauscht wird, unterliegt natürlich Schwankungen. Das heißt, es ist schon möglich, mit der richtigen Strategie immer wieder attraktive Gewinne einzufahren. Doch die Volatilität des Devisenmarkts bietet nicht nur eine Chance auf attraktive Gewinne – wer den Markt falsch einschätzt und auf risikoreduzierende Instrumente verzichtet, muss schmerzhafte Verluste akzeptieren.

Devisen werden nicht über die Börse gehandelt

Der Devisenhandel findet nicht direkt an den Börsen statt, sondern auf einem Over the Counter-Markt (kurz: OTC Markt). Denn der Betrieb des Devisenmarkts erfolgt durch ein von Banken betriebenes Netzwerk, das sich auf die vier Zeitzonen verteilt: Sydney, Tokio, London und New York. Aufgrund der Tatsache, dass hier kein zentraler Handelsplatz existiert, kann somit 24 Stunden/Tag mit Devisen gehandelt werden. Besonders interessant wird es, wenn es zu Überschneidungen kommt – so beispielsweise die Handelsplätze New York und London gleichzeitig geöffnet haben. Hier sind sodann die größten Kursbewegungen zu beobachten.

Die drei Devisenmarktsegmente

  • Forex Spot: Hier hat man es mit einem physischen Währungsaustausch zu tun, der dann stattfindet, nachdem der Trade zustande gekommen ist. Das heißt, es kommt zur sofortigen (on the spot) Maßnahme.
  • Forex Forward: Hier wird ein bestimmter Währungsbetrag gekauft oder verkauft – und das zu einem fixen Preis. Jedoch findet der Trade innerhalb eines bestimmten in der Zukunft liegenden Zeitfensters oder Zeitpunktes statt.
  • Forex Futures: In diesem Fall wird zu einem bestimmten Datum, das jedoch erst in absehbarer Zukunft liegt, ein bestimmter Währungsbetrag gekauft oder verkauft, der bereits einen im Vorfeld vereinbarten Preis hat. Der Unterschied zu Forex Forward? Future-Kontrakte sind rechtsverbindlich.

Zwischen Haupt- und Nebenwährungspaaren

Bei der sogenannten Basiswährung handelt es sich um die erste Währung, die bei dem Devisenpaar notiert ist. Die zweite Währung bezeichnet man als Kurswährung. Im Zuge des Devisenhandels kommt es immer zum Verkauf einer sowie zum Kauf der anderen Währung, sodass die Notierung paarweise erfolgt.

Jede einzelne Währung gibt es als dreistelligen Code, der fast immer aus zwei Buchstaben besteht, die für die Währung selbst sowie die Region stehen. USD/EUR bedeutet, dass der US Dollar gekauft und der Euro verkauft wird. Damit hier eine gewisse Ordnung eingehalten wird, werden die Paare vom Forex Broker in nachstehende Kategorien unterteilt:

  • Hauptwährungspaare: Dabei handelt es sich um sieben Währungen, die rund 80 Prozent des globalen Devisenhandels ausmachen – dazu gehören unter anderem EUR/USD, GBP/USD, USD/CHF oder auch USD/JPY.
  • Nebenwährungspaare: Hier geht es um Paare, die seltener als die Hauptwährungspaare gehandelt werden. Dazu gehören etwa EUR/GBP, GBP/JPY oder auch EUR/CHF.
  • Exotische Währungspaare: Dabei wird eine wichtige Währung gegenüber eine aus einer aufstrebenden oder kleinen Volkswirtschaft gegenübergestellt. Zu den Exoten gehören unter anderem USD/PLN, EUR/CZK oder auch GBP/MXN.

Am Forexmarkt finden sich also Währungen aus der ganzen Welt. Das heißt, eine Prognose zu erstellen, wie sich der eine oder andere Wechselkurs entwickeln wird, ist nicht so einfach, da es unterschiedliche Faktoren gibt, die für Preisschwankungen sorgen. Jedoch gibt es auch am Devisenmarkt das Gesetz von Angebot und Nachfrage.

Vorab zu Chancen und Risiken bei der Geldanlage informieren!

Die Kontrolle erfolgt durch die Zentralbanken. Durch regelmäßige Ankündigungen von Maßnahmen wird ein nicht zu unterschätzender Einfluss auf die unterschiedlichen Währungspreise genommen. Aber auch Konjunkturdaten wie Nachrichten beeinflussen die Wechselkurse.

Hebeleffekt sorgt im Idealfall für attraktive Gewinne

Ist der Trader davon überzeugt, dass der Kurs einer bestimmten Währung in eine gewisse Richtung verläuft, so wird er die Handelspositionen entsprechend ausrichten. Da es sich beim Devisenhandel um das sogenannte CFD Trading, also den Handel mit Differenzkontrakten handelt, kommt ein Hebel zum Einsatz, der dafür sorgt, dass bei richtiger Markteinschätzung hohe Gewinne verbucht werden können. Da man die Währungen nicht besitzt, sondern nur mit dem Vermögenswert arbeitet, kann man auch darauf setzen, dass es zu einem Preisrückgang kommt. Somit gewinnt man letztlich auch, obwohl es zu einem Verlust kommt. Würde man das Produkt physisch besitzen, wie beispielsweise Aktien, so wäre nur ein Gewinn möglich, wenn es hier zu einer Kurssteigerung kommen würde.

Jedoch sind Hebelprodukte nicht ungefährlich. Denn der Hebel sorgt für die entsprechende Multiplikation. Entscheidet man sich für einen Hebel mit 1:100, so wird der Gewinn um das Hundertfache multipliziert – bei einem Hebel mit 1:500 sogar um das Fünfhundertfache. Jedoch gibt es keine Garantie, dass man auch richtig liegt. Denn geht es in die andere Richtung, so wird der Verlust um das Hundert- oder auch Fünfhundertfache multipliziert. Hier kann mit entsprechenden risikoreduzierenden Instrumenten, so beispielsweise Stop Loss oder Take Profit, vorgesorgt werden.

Risiko ist nicht zu unterschätzen

Der Devisenhandel vielversprechend sein, ist aber keineswegs ungefährlich. Wer das Risiko unterschätzt, muss mitunter am Ende des Tages feststellen, hohe Verluste eingefahren zu haben.

Das heißt, bevor man sein Geld in den Devisenmarkt pumpt, sollte man sich mit der Materie befassen und die für sich beste Strategie finden. Ganz egal, wie erfolgversprechend die eine oder Strategie, die im Internet zu finden ist, sein soll – es gibt keine Strategie, mit der man immer gewinnt.

 

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