Bietet Festgeld guten Schutz vor negativen Zinsen?
Geld zu sparen wird mehr und mehr zu einem unrentablen Unterfangen.
Auch die Anleger von Tagesgeld müssen nun um ihr Erspartes fürchten, denn die so genannten Negativzinsen beginnen sich auf dem Markt breit zu machen.
Was sind negative Zinsen und woher kommen sie?
Negativzinsen sind im Grunde Strafzinsen. Das bedeutete: Anstatt das das angelegte Geld mehr wird, wird es um einen gewissen Prozentsatz vermindert.Angefangen hat alles im Juni diesen Jahres.
Damals führte die EZB, die Europäische Zentralbank, negative Zinsen für Banken ein, die ihr Geld bei der Notenbank in Sicherheit bringen wollten. Die Idee dahinter war eigentlich gut: So sollte die Menge an Geld, die im Umlauf ist und investiert werden kann, erhöht werden. Langfristig gesehen, würde das die Wirtschaft in der Euro-Zone stärken.
Leider haben die Banken angefangen, diese Kosten nun an ihre Kunden weiterzureichen. Bislang bemerken nur Großkunden, etwa Unternehmen und Fonds, die Veränderung. Doch auch die Belastung der Kleinsparer könnte bald kommen.
Sind die privaten Anlagen noch sicher?
Gegen Ende Oktober ist bekannt geworden, dass die thüringische Skatbank als erste deutsche Bank den Negativzins auch an private Kunden weiterreichen will. Die Skatbank ist eine Direktbank-Tochter der Volks- und Raiffeisenbank Altenburger Land.
Seit November nun müssen Anleger, die mehr als 500.000€ in Tagesgeld investiert haben, darauf einen Strafzins von 0,25% zahlen.
Diese Entwickelung ist bislang einzigartig. Keine andere Bank hat verkündet, ihre Kunden mit ähnlichen Zinsen zu belasten. Sollte der Europäische Leitzins jedoch weiter auf diesem historisch niedrigen Niveau bleiben, so steht zu befürchten, dass auch dies noch geschehen wird. Ähnlich wie bei der Skatbank werden aber zuerst die Großanleger betroffen sein. Die Kleinanleger dürfen sich noch eine Weile in Sicherheit wiegen.
Kann das Festgeld das Ersparte noch retten?
Da nun auch das lange gelobte Tagesgeld nicht die Gewinne bringt, die es einst brachte, mag der ein oder andere über eine Alternative nachdenken. Die gibt es in der Tat. Aber sie sind kein Tagesgeld und haben daher andere Vor- und Nachteile.
Festgeld: Die am einfachsten zu nehmende Variante ist das Festgeld. Wie der Name es schon sagt, ist das Geld hier fest angelegt. Das bedeutet zum einen, dass der Zinssatz die gesamte Laufzeit über konstant bleibt. Zum anderen heißt es aber auch, dass der Sparer nicht an sein Geld kommen kann, bis der Vertrag abgelaufen ist.
Zudem sind die Zinsen, jetzt noch, ein wenig geringer als beim Tagesgeld. Negativzinsen fallen dafür hier generell nicht an.
Wertpapiere: Lange Zeit galt der Handel an der Börse als zu riskant. Immer wieder haben starke Verluste hier von sich Reden gemacht. Doch Tatsache ist, dass Aktien und Fonds sich in den letzten Jahren allgemein verbessert haben. Anlagen sind auch für den Privatsparer sinnvoll. Allerdings sollte er auch hier mit einigen Jahren Laufzeit rechnen und fähig sein können, sein Geld so lange anzulegen.