Mindestverdienst

Bei einem Mindestverdienst handelt es sich um einen Verdienst, den ein Unternehmen seinen Arbeitnehmern mindestens zahlen muss. In der Baubranche gibt es seit mehreren Jahren einen Mindestlohn, der zwischen den Gewerkschaften und Baufirmen vereinbart wurde. Meist wird in der Wirtschaft und Politik bei einem Mindestverdienst von einem Mindestlohn gesprochen. Während es in der Deutschland keinen gesetzlich vorgeschriebenen Mindestverdienst gibt, existiert ein solcher jedoch schon jahrelang in anderen europäischen Ländern.
Die Einführung eines Mindestverdienstes soll das sogenannte Lohndumping verhindern und den Arbeitnehmern ein Einkommen sichern, mit dem gelebt werden kann. Jedoch stufen Wirtschaftsexperten einen gesetzlich vorgeschriebenen Mindestverdienst als weniger positiv ein und befürchten, dass es besonders in Branchen wo niedrige Löhne bestehen, wie etwa bei Friseuren, zu Entlassungen kommen könnte. Die Forderungen der Gewerkschaften für einen monatlichen Mindest-Verdienst sind unterschiedlich hoch und reichen von 750 Euro bis 1800 Euro pro Monat, den die Unternehmen ihren Arbeitnehmern mindestens zahlen müssen.
Bei der Einführung eines Mindestlohns können die Unternehmen mit entsprechenden Maßnahmen auf die damit verbundenen steigenden Kosten reagieren. Zum Beispiel ist es möglich, dass die Firmen verstärkt Maschinen einsetzen, bestimmte Arbeitsbereiche ins Ausland verlagern oder ihre Investitionen zurückfahren. Sollten die Investitionen zurückgefahren werden, könnte dies dazu führen, dass die Unternehmen keine neuen Mitarbeiter einstellen. Das hat somit unmittelbare Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Die Einführung eines Mindestverdienstes, so wird befürchtet, könnte außerdem zu einer steigenden Schwarzarbeit führen.