Bundesanleihe

Bei Bundesanleihen handelt es sich um verzinsliche Wertpapiere, die von der Bundesrepublik Deutschland als Staatsanleihe vergeben werden. Mit dieser Anleihenvergabe ermöglicht der Staat seine Haushaltsdefizite zu finanzieren, zusätzlich neben Kreditaufnahmen bei Banken oder anderen Bundeswertpapieren. Bei der Emission (Ausgabe von Wertpapieren) einer Bundesanleihe hat diese eine Laufzeit von 10 bis 30 Jahren.

In Frankreich beträgt die Laufzeit einer Bundesanleihe sogar bis 50 Jahre, was innerhalb Deutschlands zu der Überlegung führte, diese auch hierzulande so zu emittieren. Als Vergleich ist die Laufzeit einer Bundesobligation deutlich kürzer und liegt im Regelfall bei nur fünf Jahren. Bundesanleihen werden jährlich fest Verzinst und die Währung wird regerecht in Euro dotiert. Die Börsennotierung der Bundesanleihe wird wie bei allen verzinslichen Wertpapieren in Prozent des Nennwertes (Nominalwertes) beziffert. Im Jahr 2005 erfolgte eine Bundesanleihe in Fremdwährung und der Nominal- und Zinswert wurden gleichermaßen an die Inflationsrate in Deutschland gekoppelt. Die Tilgung- und Zinsrate der Fremdwährungen erfolgte in US-Dollar.

Seit 1997 besteht die Möglichkeit bestimmte Bundesanleihen zu strippen, hierbei werden die Zinskupons von der Anleihe getrennt. Auf diese Weise erhält man eine so genannte Nullkuponanleihe sowohl für den Kapitalteil als auch der einzelnen Kupons. Um ein großes Handelsvolumen zu erreichen, werden diese Zinskupons verschiedener Anleihen unter einer Wertpapierkennnummer zusammengeführt, allerdings mit gleichem Fälligkeitsdatum.

Deponieren kann man eine Bundesanleihe in jedem Depot bei Sparkassen, Banken oder Kreditgenossenschaften, als auch kostenfrei bei Finanzagenturen in Deutschland. Als Market-Maker trägt die Bundesbank die Verantwortung für einen liquiden Börsenhandel mit der Bundesanleihe. Der Anleger, sofern er dort ein Konto führt wird über die Deutsche Finanzagentur innerhalb der Abwicklung betreut. Hingegen ist es nicht möglich Bundesanleihe über die Deutsche Finanzagentur zu erwerben. Der Handel mit der Bundesanleihe kann alternativ auch über Kreditgenossenschaften, Sparkassen und Banken abgeschlossen werden.

Aus einer fiktiven Anleihe die aus einem Mix von Bundesanleihen geschaffen wird, errechnet sich die Umlaufrendite. Die börsentägliche Berechnung der Bundesanleihe erfolgt über einen Index (REX genannt) innerhalb der Kursentwicklung der Anleihen. Die Bundesanleihe wird als „mündelsicheres Wertpapier“ gehandelt.